Dieses Schmieren, ein Reiben und Ziehen, Tupfen und Drücken. Und dann noch das Streicheln.
Mit den Fingern direkt am Blatt, die Farbe in Form bringen, ohne Distanz, mit viel Nähe. Das Hin und Herschieben der Farbe lässt Wärme entstehen. Eine flüchtige Berührung hinterlässt kaum sichtbare Veränderungen.
Weil ich blind zeichne, wird es für mich immer wichtiger wie sich das Zeichnen anfühlt. Inzwischen steuert fast ausschließlich der Tastsinn den Zeichenprozess. Die haptische Wahrnehmung, sowie der taktile Moment beeinflussen sich gegenseitig und lassen so eine Anordnung von Linien und Flächen entstehen, welche festhalten wo es sich für mich richtig anfühlt.
Text: Stefanie Salzburger, 2013
Diplomausstellung, Schaun tuat ma mit de Augn, net mit de Händ, Blinde Tastzeichnungen, Pigment und Leinöl auf Papier, Universität für angewandte Kunst, Wien, 2013
Aus der Serie Blinde Tastzeichnungen, Pigment und Leinöl auf Papier, 2013